Anschlussfinanzierung in der Baufinanzierung
Am Ende der Zinsbindungsfrist ist bei Baudarlehen die Anschlussfinanzierung notwendig, die Kreditnehmern sowohl Chancen als auch Risiken bietet.
Annuitätendarlehen, die für die Baufinanzierung vergeben werden, weisen eine Zinsbindungszeit auf, die nur in seltenen Fällen über die gesamte Darlehenslaufzeit vereinbart wird. Ist die Zinsbindungszeit abgelaufen, müssen Kreditnehmer daher erneut mit ihrer Bank in Verhandlung treten, um die Anschlussfinanzierung und den Zinssatz für die weitere Laufzeit zu vereinbaren.
Im Rahmen der Anschlussfinanzierung gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten. Die für den Kreditnehmer einfachste Prolongationsmöglichkeit ist die Annahme des Prolongationsangebots, welches die Bank etwa vier Wochen vor dem Zinsende versendet. In diesem Angebot wird das aktuelle Zinsniveau zugrunde gelegt, welches natürlich auch über dem derzeit vereinbarten Zins liegt. Sofern höhere Zinsen berechnet werden, wird sich auch die zu zahlende Kreditrate erhöhen.
Da die Hausbanken nicht immer die besten Konditionen bieten, kann es sich lohnen, auch die Darlehensangebote anderer Banken in Betracht zu ziehen. Ein Zinsvergleich im Internet zeigt hier, welche Banken die niedrigsten Zinssätze anbieten. Da zum Ende der Zinsbindungsfrist keine Kündigungsfristen mehr beachtet werden müssen, ist die Neuaufnahme des Darlehens unkompliziert möglich. Einzig die eingetragene Grundschuld muss notariell an die neue Bank abgetreten werden. Die Kosten trägt der Kreditnehmer.
Obwohl die Anschlussfinanzierung in der Baufinanzierung erst zum Ende der Zinsbindung möglich ist, können Kreditnehmer bereits vorher tätig werden. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, wo das Zinsniveau sehr niedrig ist, wünschen sich viele Finanzierer, die Konditionen für ihre Anschlussfinanzierung schon heute vereinbaren zu können. Durch den Abschluss von Forward-Darlehen, die heute abgeschlossen, aber erst in der Zukunft ausgezahlt werden, ist dies möglich.