Unternehmerisches Handeln und Unternehmensziele
Unternehmerisches Handeln strebt in der Regel, auf einen bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum bezogen, eine Vielzahl von Zielen an, z.B. einen möglichst hohen Marktanteil, eine möglichst hohe Produktivität, möglichst hohen Gewinn bzw. Rentabilität oder andere, weniger gut quantifizierbare Ziele, wie z.B. eine möglichst hohe Unabhängigkeit oder langfristige Sicherheit.
Dazu kommen soziale und ökologische Ziele, die, wenn auch von Unternehmen zu Unternehmen in unterschiedlichem Maße, ebenfalls angestrebt werden. Zielkonflikte entstehen überall dort, wo im gleichen Zeitraum mehrere Ziele mit denselben zur Verfügung stehenden Ressourcen erreicht werden sollen. Diese können partieller aber auch vollkommener Natur sein.
Für Verantwortungsträger stellt sich in einer solchen Situation die alte philosophische Frage nach dem »rechten Maß«, mit dem die verschiedenen Zielsetzungen in konkretes unternehmerisches Handeln einfließen. Um dieses unternehmerische Handeln konkret umzusetzen, müssen gut aufbereitete Informationen die Basis bilden.
Gewinn steht als Unternehmensziel an oberster Stelle, da sonst der Unternehmung die notwendige Stabilitätsbedingung genommen wird. Trotz der zentralen Bedeutung des Gewinnziels haben die Befunde der empirischen Zielforschung ergeben, dass die klassische Gewinnmaximierungshypothese in ihrem absoluten Anspruch nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.
Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Unternehmen dem Gewinnziel eher eine relative Bedeutung einräumen (man spricht von einem Mindestgewinn bzw. Angemessenem Gewinn) und in der Regel eine Vielzahl von Zielen gleichzeitig verfolgen z.B. Arbeitszufriedenheit, Einkommen und soziale Sicherheit oder Politischer Einfluss.
Hierbei ist davon auszugehen, dass die Marktstellungsziele für die Erreichung der Rentabilitätsziele grundlegende Voraussetzung sind. Die finanziellen Ziele stecken demgegenüber die Bedingungen ab, unter denen die Realisierung der Marktstellung und Rentabilitätsziele erst möglich ist. Die sozialen Ziele stellen wesentliche Begleitziele dar, während Macht- und Prestigeziele in wechselseitiger Beziehung zur Erreichung der Gewinn- und Rentabilitätsziele stehen.