Geiz ist nicht geil: Verbraucher achten 2011 wieder auf eine höhere Qualität
Anfang Februar stellte die Gesellschaft für Konsum- Forschung ihre Jahresbilanz 2010 vor. Die Ergebnisse der Experten aus Nürnberg stützen den Optimismus von Politik und Wirtschaft.
Die Finanzkrise war noch im Gange, da stieg schon die Kauflaune der Verbraucher. 2010 gab es noch einen Anstieg um lediglich 0,5 Prozent im privaten Konsum, obwohl die Einstellung der Verbraucher zu Beginn des Jahres noch sehr verhalten war. Für 2011 prognostizierte das Institut eine Erhöhung auf eins Komma fünf Prozent. Im europäischen Vergleich sind damit die Deutschen die größten Konsum- Optimisten. Die Ausgaben für größere Anschaffungen erreichen aktuell gerade wieder den Stand von 2006. Aber auch der Lebensmittel- und Drogeriehandel kann mit einem überdurchschnittlichen Wachstum der Nachfrage rechnen.
Die Verbraucher achten wieder auf eine höhere Qualität. Das Motto „Geiz ist geil“ gilt für weite Teile der Bevölkerung und damit der Käufer nicht mehr. Ablesbar ist dies auch an den Umsatzzahlen der Discounter. Im Bereich der Lebensmittel- und Drogeriewaren stagniert der Marktanteil seit drei Jahren. Von 2009 auf 2010 ist er sogar um 0,1 Prozent zurück gegangen. Von diesem Qualitäts- Trend können vor allem Elektronik- Artikel und die Mode- Branche kräftig profitieren. Denn das Umsatzvolumen des Textilmarktes (40 Milliarden Euro) weist bereits für 2010 mehr Geld pro gekauftem Artikel aus
Alle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Deutschen ihre Einstellung zum Konsum stark verändert haben. War Deutschland früher das klassische Sparland, so wächst gegenwärtig die Freude am Geldausgeben. Auch die niedrigen Zinsen der letzten zwei Jahre mögen dazu beigetragen haben. Die Deutschen stärken mit ihrer Einstellung die Binnenkonjunktur und tragen mit ihrer Kauflust zum wirtschaftlichen Aufschwung bei.