Insolvenzen in Europa: Firmenpleiten gehen europaweit um 1,4% zurück
Die west- europäische Wirtschaft ist gut aus der Krise heraus gekommen und verzeichnete 2010 einen ersten Aufschwung. Erfreuliches Indiz für die Entwicklung ist der europaweite Rückgang der Firmenpleiten um 1,4 Prozent. Auf Seiten der Arbeitnehmer dagegen steigt die Zahl der privaten Insolvenzen.
Unterschiede von Ost und West bestehen noch. In Ost- Europa war der Trend negativ. Die Zahl der Unternehmens- Insolvenzen stieg um 14,1 Prozent. Damit gingen im ost- europäischen Wirtschaftsraum 2010 knapp 36.000 Firmen in die Pleite. Aber auch West- Europa bot kein einheitliches Bild. Von den 176.000 Unternehmen, die hier eine Insolvenz anmelden mussten, kamen prozentual die meisten aus Italien. Hier wie auch in Luxemburg erhöhte sich die Insolvenz- Zahl um mehr als 30 Prozent. Überaus günstig verlief in diesem Bereich die Entwicklung in Finnland und in Großbritannien. Beide Länder verzeichneten einen Rückgang von mehr als 10 Prozent.
Deutschland ist ebenfalls auf einem guten Weg. Von 2009 auf 2010 ging die Zahl der Insolvenzen um 2,5 Prozent zurück. Für 2011 erwartet man einen noch stärkeren positiven Effekt. Ausgehend von den jetzt zu Buche stehenden 32.100 Insolvenz- Fällen scheint zum nächsten Abrechnungs- Termin die Unterschreitung der 30.000er Marke möglich.
Der Trend in dem Bereich der Privat- Insolvenzen in Europa geht weiter ungebremst nach oben. Insgesamt gab es in West- Europa 2010 etwa 385.000 Privat- Insolvenzen. Das bedeutet eine Zunahme um durchschnittlich 5,2 Prozent. Deutschland lag mit 7,6 Prozent schon deutlich über über dieser Marke. Am empfindlichsten traf es die Verbraucher in Schweden, in den Niederlanden und in Frankreich. Grund dieser Entwicklung ist die Verschuldung von Arbeitnehmern im Niedrig- Lohn- Bereich. Hier schlagen die gestiegenen Lebenshaltungs- Kosten am stärksten ein.