Wann ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll und empfehlenswert?
Für jeden Arbeitnehmer ist es der schwerste Augenblick im Berufsleben, wenn er seine Tätigkeit aufgeben muss. Geschieht dies auf Grund einer Krankheit oder eines Unfalles, ist das doppelt bitter: für eine unbestimmte Zeit wird ihm die Grundlage des Gelderwerbs entzogen und er weiß nicht, ob er jemals wieder den erreichten Standard zurück gewinnen kann. Mit dem Höchstsatz der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente von 750 Euro im Monat wird das schwerlich möglich sein.
Sicherheit mit einer BU-Versicherung? Mit einer Versicherung gegen Berufsunfähigkeit kann man beides sichern, das Einkommen wie den Status. Allerdings muss der Versicherungsnehmer auf Einiges achten, um im Fall des Falles nicht mit leeren Händen dazustehen. Denn wenn es an die Auszahlung geht, haben die Versicherer in der Regel ein halbes Jahr lang Zeit, den Anspruch zu prüfen. Selbst wenn die medizinische Sachlage eindeutig ist, können Vertragsklauseln die Auszahlung verhindern.
Worauf muss man beim Abschluss einer BU-Versicherung achten? Erstes Ziel der Police ist die finanzielle Sicherheit. Deshalb sollte ein dynamisches Prämiensystem gewählt werden, das den Wertverlust des Geldes, wie er über längere Zeiten durch die Inflationsrate eintritt, ausgleicht. Preisschüben von Seiten der Versicherung sollte er allerdings entgegen treten. Diese sind auch nur möglich, wenn Krankheiten auftreten, die bei Vertragsschluss nicht angegeben waren.
Hier kann der Versicherungsnehmer nicht nur mit einem vollständigen Gesundheitscheck vorbeugen, sondern auch mit dem Ausschluss des Paragraphen 41 des Versicherungsvertragsgesetzes. Ersatzregelungen gehen immer auf Kosten des Versicherten. Die Definition des Begriffs „Berufsunfähigkeit“ im Vertrag muss eindeutig sein und darf keine Ausweichvarianten bieten. Denn ob der Versicherte im Ernstfall wirklich eine vergleichbare Position erhalten kann, ist reine Spekulation.
Seit dem 01. Januar 2001 hat die Bundesregierung eine drastische Kürzung der bisherigen gesetzlichen Berufsunfähigkeitsversicherung vereinbart. Seit diesem Zeitpunkt erhalten Menschen, die ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können, nur noch die so genannte Erwerbsminderungsrente. Diese ist nicht nur sehr gering, ihre Höhe richtet sich auch an der noch zur Verfügung stehenden Arbeitskraft. So erhalten lediglich Menschen, die weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten können (auch in einem artfremden Beruf), die volle Erwerbsminderungsrente. Doch auch sie deckt lediglich 34% des letzten Bruttoeinkommens ab.
Es ist daher unumgänglich, privat für den Fall einer Berufsunfähigkeit vorzusorgen. Die Höhe und Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann dabei von jedem Versicherten selbst mitbestimmt werden. So kann mit der Berufsunfähigkeitsrente der eigene Lebensunterhalt weiterhin bestritten werden. Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung werden vom jeweiligen Versicherungsunternehmen nach dem Alter, dem Geschlecht sowie dem Gesundheitszustand ermittelt. Auch die Tatsache, dass der Versicherte Raucher ist, kann die Prämien in die Höhe treiben.
Um den Gesundheitszustand des Versicherten einschätzen zu können, müssen im Versicherungsantrag Gesundheitsangaben gemacht werden, auch muss der Versicherte seinen Arzt von der Schweigepflicht entbinden. So will die Versicherung die jeweiligen Risiken genau einschätzen, unter Umständen werden Risikoprämien erhoben. Aus diesem Grund können die Kosten einer BU-Versicherung nicht pauschal genannt werden, da viele Faktoren einbezogen werden müssen. Auch bewerten die einzelnen Versicherungsunternehmen Risiken sehr unterschiedlich. Wer sich jedoch bereits in jungen Jahren für eine BU-Versicherung entscheiden, idealerweise bereits mit 15-18 Jahren, kann seine Kosten sehr gering halten. Eine Berufsunfähigkeitsrente von 500-800 Euro ist in diesen Fällen schon für ca. 15 Euro zu haben.
Möchte gerne auch meine Kinder schützen. Aber die haben ja noch keinen Beruf. Was wäre hierzu zu empfehlen um vor Unfall oder Erkrankung zu schützen, wenn dies zur Folge hat, dass man keinen Beruf mehr ergreifen kann?