Geschlossene Fonds: Hohe Inflationsrate macht Immobiliensfonds attraktiv
Nachdem die Finanzkrise viele Anleger bewogen hatte, sich aus geschlossenen Fonds zurückzuziehen, hat die aktuelle Inflationsentwicklung wieder die Gegenbewegung in Gang gesetzt. Mit 2,1 Prozent im März hat die Inflationsrate auch in Deutschland eine Höhe erreicht, die zum eingreifen der Europäischen Zentralbank geführt hat. Der Leitzins wurde im April wieder erhöht.
Sachwerte werden akuell bevorzugt. Geschlossene Immobilienfonds steigerten ihre Zuwächse bereits im Jahre 2010 um 46 Prozent. Insgesamt gingen 1,6 Mrd. Euro in diese Sparte ein. Eine ähnlich gute Entwicklung weisen auch die Energiefonds von Emissionshäusern auf. Den drastischen Einbruch von 38 Prozent von 2008 zu 2009 hat die Sparte nun überwunden. Insgesamt wurden 2010 fast 6 Mrd. Euro in Beteiligungsmodelle investiert. Das bedeutet ein Zuwachs von 13 Prozent
Insgesamt wird auch in diesem Jahr mit einer weiter wachsenden Nachfrage gerechnet. Allerdings scheinen die Kapazitäten im Immobilienbereich ausgereizt. Die Preise für die sicheren Deutschland-Immobilienfonds sind derart gestiegen, dass hier keine besseren Renditen mehr zu erwarten sind. Zudem hat der Run auf die Immobilien die Vertriebsprovisionen in die Höhe schießen lassen. Mit fast 20 Prozent Anteil am Kaufpreis schmälern sie die Ertragschancen der Anleger erheblich.
Der einzige Weg, um sich hier bessere Bedingungen zu verschaffen, besteht in einer Streckung der Provisions- Auszahlung über die Laufzeit. Zugleich sollten die Provisionen auch an die Wirtschaftlichkeit des Fonds gebunden werden. Denn von der Entwicklung haben nicht nur attraktive Fonds profitiert, sondern auch Angebote mit weniger guten Aussichten. Ein Engagement 2011 im Immobilienbereich, das sich lohnen soll, beinhaltet also nicht nur eine deutlich strengere Bewertung der Angebote, sondern auch ein akzeptables Geschäft in den Fragen des Vertriebes.