Deutschland: Privatinsolvenzen und Firmenpleiten 2010 im Vergleich
Insolvenzen sind ein wichtiger Indikator für die Wirtschafts- Entwicklung. Auf der einen Seite zeigen Firmenpleiten, wie gut oder wie schlecht die Lage sich in der Wirtschaft darstellt. Auf der anderen Seite geben die Privat- Insolvenzen darüber Auskunft, in welcher Weise die Wirtschaftslage bei den Verbrauchern ankommt. Bei dem viel beschworenen gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufschwung sollte eine beidseitig gute Entwicklung zu erwarten sein.
Der west- europäische Wirtschaftsraum zeigt im Bereich der Firmen- Insolvenzen einen positiven Trend. Insgesamt ging die Anzahl der Unternehmens- Pleiten um 1,4 Prozent zurück. Deutschland liegt dabei im guten Mittelfeld. Hier waren es 2010 2,5 Prozent weniger Insolvenzen als im Jahr 2009.
Für 2011 stehen die Erwartungen auf eine Unterschreitung der 30.000er Marke. Die Wirtschaftslage könnte hier bis zu 10 Prozent weniger Insolvenzen hervorrufen. Mit diesen Zahlen konnten in diesem Jahr bereits Großbritannien und Finnland glänzen. Ost Europas Wirtschaft dagegen hat das Tal längst noch nicht durchschritten. Hier steig die Zahl der Firmen- Pleiten um 14,1 Prozent
Dennoch ist eine negative Entwicklung bei Privat- Insolvenzen zu sehen. Der positive Trend der Wirtschaft setzt sich jedoch nicht einmal bei den Verbrauchern in Westeuropa fort. Die Zahl der Privatinsolvenzen stieg auch hier weiter an – auf durchschnittlich 5,2 Prozent Deutschland liegt mit 7,6 Prozent sogar noch über dem Schnitt.
Am härtesten traf es die Verbraucher in Schweden, Frankreich und den Niederlanden. Auch für 2011 wird keine Trendwende erwartet. Der Hauptgrund liegt in der Ausweitung des Niedriglohnbereiches. Steigende Lebenshaltungskosten und eine Inflationsrate von über zwei Prozent sind zum Beispiel in Deutschland die wesentlichen Gründe dafür, dass Schuldner ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können.