Leiharbeitslohn: Durchschnittliche Verdienst eines Leiharbeiter liegt bei 1.456 Euro Brutto
900.000 Leiharbeiter gibt es derzeit in Deutschland. Einst als hilfreiches Arbeitsmarktmodell gefeiert, kommt die Leiharbeit nun aber wegen des minderen Lohnniveaus in die Kritik. Eine Studie des DGB nennt jetzt Zahlen.
Die DGB-Studie wertete die Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit in der Leiharbeitsbranche aus und kam zu eindeutigen Ergebnissen. Danach verdient nur ein kleiner Teil der Leiharbeiter mehr als 2.000 Euro brutto – ein Betrag, der allgemein als existenzsichernd angesehen wird. Entsprechend gilt er in der Wirtschaft als Richtwert und wird hier auch von über siebzig Prozent der Vollzeitbeschäftigten erreicht. Die Diskrepanz ist deutlich. In der Lohnentwicklung wird der Abstand immer größer.
Der durchschnittliche Verdienst eines Leiharbeiter von 1.456 Euro brutto, einschließlich Urlaubs- und Weihnachtsgeld, liegt weit darunter. Im Osten noch weniger. Die Kluft zwischen den Normalverdiensten im Westen Deutschlands und den Entgelten für Leiharbeiter im Posten ist noch größer. Hier beträgt das durchschnittliche monatliche Einkommen der Leiharbeiter nur 1.124 Euro brutto. Mehr als zwanzig Prozent von ihnen erhielten sogar noch weniger als 1.000 Euro. Aber auch in Westdeutschland ist das bei zehn Prozent der Leiharbeiter der Fall.
Zum Leben zu wenig. Einkommensverhältnisse unter 1.000 Euro brutto monatlich provozieren die Frage, ob sich Arbeit wirklich noch lohnt. Angesichts von steigenden Lebenshaltungskosten und zunehmender Inflationsrate sind solche Beträge eindeutig zum Leben zu wenig. Dazu wird der Erwerbsgedanke stark diskreditiert, denn er ermöglicht Menschen nicht mehr, sich aus eigener kraft zu finanzieren. In diesen Fällen trägt das Arbeitsmarktmodell nicht. Der Staat muss nachträglich aufstocken, damit Menschen in einem Vollzeitjob von ihrem Lohn leben können.