Inflationsrate 2011: Preistreiber sind aktuell Heizöl, Kraftstoff und Lebensmittel
Für den Verbraucher sind Preissteigerungen immer ein besonderes Übel, in der Wirtschaft dagegen wird der Swing bei der Geldausgabe gern forciert. Das Statistische Bundesamt schlägt allerdings Alarm, wenn bestimmte Grenzen nicht überschritten werden.
Nun ist es wieder so weit. Die Preissteigerung in Deutschland schreitet munter voran. Preistreiber sind aktuell vor allem Heizöl, Kraftstoff und Lebensmittel. 1,7 Prozent Teuerung im Dezember, 1,9 Prozent Preisanstieg im Januar – die Inflationsrate nähert sich schnell und gefährlich der magischen Zwei – Prozent – Marke, die den Währungshütern als Signal zum Eingreifen gilt.
Doch noch hält sich die Europäische Zentralbank zurück, denn die Preissteigerung hat noch nicht in allen deutschen Bundesländern den kritischen Punkt erreicht. „Nur“ Bayern und Nordrhein- Westfalen haben ihn schon erreicht, die anderen Bundesländer liegen noch um einige wenige Zehntel dahinter. Aber die von den meisten Stromanbietern im ersten Quartal 2011 angekündigten Preiserhöhungen könnten das Fass zum Überlaufen bringen.
Die Vorzeichen reichen bereits aus, um das Bankgewerbe in Bewegung zu bringen. Kredite werden wieder teurer werden, die Zinsen beginnen zu steigen. Anlagemodelle mit kurzfristig möglichen Wechseln kommen auf, denn kein Anleger will seine Rendite der Inflationsrate opfern. Damit gerät auch die Europäische Zentralbank in Zugzwang, die den Leitzinssatz 2009 auf das historische Tief von einem Prozent gesenkt hatte.
Die Währungsregulierer haben noch ein ganz anderes Problem: Lässt man die Inflation laufen, erhalten die aktuellen Schuldnerländern eine völlig unverdiente Unterstützung. Durch den Entwertungsgrad des Geldes sinken ihre Belastungen. Verbraucher, Wirtschaft und Politik sehen sich so mit völlig unterschiedlichen Problemen konfrontiert. Die Inflationsrate und die entsprechenden Maßnahmen werden den Lauf des Jahres 2011 stark beeinflussen.