Kostenlose Prepaid-Kreditkarte oder Kreditkarte mit Jahresgebühr? Was wird am Ende günstiger
Firmen- Kreditkarten sind schwer in Mode. Anbieter wie Tchibo, Lufthansa oder Amazon statten ihre Kunden mit Kreditkarten aus, um durch die damit verbundenen Exklusivangebote eine stärkere Kundenbindung herzustellen. Der Verbraucher nimmt es erfreut zur Kenntnis, kann er doch auf Rabatte, Vielfliegerpunkte oder zusätzlichen Versicherungsschutz hoffen. Die Karten im typischen Design des Anbieters suggerieren einen Sonderstatus.
Jede Kreditkarte kostet Geld. Herausgeber sind allerdings nicht die Anbieter, sondern die jeweiligen Banken, mit denen das Unternehmen kooperiert. Die Finanzinstitute lassen sich ihren Service teuer bezahlen – und zwar vom Kunden. Das über die Kreditkarte beanspruchte Finanzvolumen wird mit hohen Zinsen (bis zu 14 Prozent) belastet. Wird eine Jahresgebühr fällig, liegt sie meist über dem Durchschnitt der günstigen Kreditkartenangebote. Viele Kunden bemerken erst, wenn die monatliche Rückzahlung fällig wird, dass sie faktisch einen überteuerten Kredit aufgenommen haben.
Bringen die Extras Vorteile? Nur wer sich eingehend in die Bedingungen der Kreditkarten-Anbieter vertieft, kann für sich einen Vorteil herausarbeiten. Wenn beispielsweise Tankrabatte gewährt werden, kann ein Vielfahrer durchaus eine Summe über 100 Euro im Jahr sparen. Die Summe kann allerdings allein schon für die Jahresgebühr der Kreditkarte wieder „drauf“ gehen. Dann hat der Kunde letztendlich gar nichts gewonnen. Noch bedenklicher sind Leistungen, die einen immateriellen Wert darstellen wie Reise- oder Gepäckversicherungen.
Ob der Kunde sie jemals in Anspruch nehmen kann, hängt von zusätzlichen Bedingungen ab, die er vorher eingehend prüfen müsste. Die früher übliche Charge- Karte hatte ein übersichtliches monatliches Abrechnungsverfahren ohne Zinsen. Mit den neuen Kunden- Kreditkarten gerät der Verbraucher in einen Kreditdschungel, der nicht so einfach zu durchschauen ist.