Zinsentwicklung in der Baufinanzierung (Bauzinsen 2009)
Das Zinsniveau in Europa wurde in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise durch die Europäische Zentralbank bereits mehrfach gesenkt. Das derzeit historische Zinsniveau wirkt sich natürlich auch auf die Zinsentwicklung in der Baufinanzierung aus.
Bei der Baufinanzierung handelt es sich grundsätzlich um langfristige Darlehen, bei denen eine Zinsbindungsfrist von meist 5-15 Jahren vereinbart wird. Die Konditionen dieser Darlehen bestimmen sich natürlich anhand des allgemeinen Marktzinses, sie orientieren sich aber auch am Angebot sowie der Nachfrage.
Für die klassischen Annuitätendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung mussten Darlehensnehmer noch im Sommer 2008 zwischen 5,1-5,3% p.a. bezahlen. Durch die Zinsentwicklung bei der europäischen Zentralbank konnte dann im März 2009 das bisherige Tief erreicht werden, Darlehensnehmer erhielten ihre Kredite zu diesem Zeitpunkt zu nur 3,8-4,0% p.a.
Obwohl die Leitzinsen erst am 02. April 2009 erneut auf nunmehr 1,25% gesenkt wurden, kann man bei Darlehns im Bereich Baufinanzierung eine leichte Erhöhung der Konditionen erkennen. Der Grund hierfür ist in erster Linie die große Nachfrage, die insbesondere auf der zunehmenden Staatsverschuldung begründet ist. Des Weiteren sind die Banken natürlich auch bestrebt, durch höhere Margen im Kreditgeschäft ihre eingefahrenen Verluste aus dem Jahr 2008 zu kompensieren und die derzeit für sie günstige Zinsentwicklung auszunutzen.
In den kommenden Wochen und Monaten ist daher nicht mit weiteren Konditionssenkungen seitens der Banken zu rechnen. Die Zinssätze für die Baufinanzierung werden daher voraussichtlich auf dem derzeitigen Niveau verharren bzw. leicht ansteigen. Alternativ können Darlehen mit variabler Zinsvereinbarung abgeschlossen werden. Diese orientieren sich am 3-Monats-Euribor, der aktuell bei etwa 1,4% steht.