Wie wird man schnell reich? Man geht nach Deutschland!
Wirtschaftskrise? Arbeitslosigkeit? Armut? Für viele Deutsche sind das Fremdwörter. Nach den neuesten Zahlen der Bundesbank hatten die Deutschen noch nie so viel Geld wie heute. Zusammen kamen die privaten Haushalte Ende 2010 auf ein Vermögen von knapp 5000 Milliarden Euro. Das entspricht einem satten Zuwachs von 234 Milliarden Euro innerhalb eines einzelnen Jahres.
Laut Bundesbank sind die starke Konjunktur und der unerwartet kräftige Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt die Hauptgründe für den starken Anstieg des deutschen Bargeldvermögens. Solche Zahlen sagen allerdings nur bedingt etwas über die wirtschaftliche Situation der Mehrzahl der Deutschen aus. Zum einen sind in der Statistik Sachwerte wie Immobilien nicht aufgeführt. Zum anderen sagen die Zahlen der Bundesbank nichts darüber aus, wie das Vermögen zwischen den Haushalten verteilt ist.
In den letzten 10 Jahren ist das deutsche Netto-Geldvermögen (Vermögen abzüglich Schulden) um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gestiegen. Während die Verbindlichkeiten bei Banken und Versicherungen im letzten Jahrzehnt konstant bei etwa 1,5 Billiarden Euro lag, konnte auf der anderen Seite das Vermögen der Deutschen deutlich wachsen. Damit wurde die These widerlegt, wonach mehr Geld auch zu höheren Schulden verleitet.
Insgesamt vermehrte sich das deutsche Bargeldvermögen vor allem in Bankeinlagen und Bargeld. Dabei profitierten die Deutschen vor allem von Geldanlagen, die sie bereits in Vergangenheit getätigt hatten. Alleine die Gewinne aus gehaltenen Aktienpapieren betrugen im letzten Jahr laut Bundesbank circa 80 Milliarden Euro.
Wohl auch aufgrund negativer Erfahrungen aus der Wirtschaftskrise waren die Deutschen beim Neuankauf von Wertpapieren im Jahr 2010 zurückhaltend. Unter dem Strich hielten sich An- und Verkäufe von festverzinslichen Wertpapieren im letzten Jahr fast exakt die Waage.
Quelle: welt.de