Wie funktionieren private Kreditmarktplätze im Internet?

Seit einigen Monaten gibt es in Deutschland einen neuen Trend, wenn man einen Kredit aufnehmen möchte: die sogenannten Online-Kreditmarktplätze. Diese vermitteln den Kreditgeber mit dem Kreditnehmer. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Kreditinstitute, sondern ausschließlich um Privatpersonen.
Die Idee ist, dass man sich so die hohen Zinssätze der Banken sparen kann, doch funktioniert das System wirklich – denn immerhin beruht diese Art des Geldverleihs auf gegenseitigem Vertrauen. Das Unternehmen smava gibt vor einigen Monaten mit dem ersten Kreditmarktplatz an den Start. Auf der Seite des Anbieters haben Kreditnehmer die Möglichkeit, sich von einer anderen Privatperson Geld zu leihen.
Wer Geld übrig hat und es jemanden leihen möchte, der damit beispielsweise eine innovative Idee umsetzen will, kann sich auf diesem Kreditmarktplatz einen passenden Kreditnehmer suchen. Die Vorteile für die Kreditnehmer liegen dabei klar auf der Hand. Zum einen muss man sich nicht mit den Kreditvorschriften der Banken beschäftigen und zum anderen spart man sich die hohen Zinsen.
Doch für den Kreditgeber gibt es einige Hürden, die man sich vor dem Verleihen näher ansehen sollte. Das System beruht auf gegenseitigem Vertrauen, daher ist es ratsam, den möglichen Kreditnehmer und seinen Grund für den Kreditwunsch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Darüber hinaus unterliegen Geldverleiher in Deutschland der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die BaFin überwacht nach eigenen Aussagen die verschiedenen Online-Kreditmarktplätze genau, was bereits zu einigen Problemen geführt hat.
So dürfen private Kreditgeber beispielsweise auf dem Portal von elolly maximal vier Mal einen Kredit gewähren. Wem eine sogenannte gewerbsmäßige Nutzung nachgewiesen wird, bekommt hingegen Schwierigkeiten, da dies für Privatpersonen in Deutschland untersagt ist. Wer einen der Kreditmarktplätze nutzen möchte, egal ob als Kreditgeber oder -nehmer, sollte sich in jedem Fall mit den allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Portals vertraut machen. Ebenso sollte man sich im Klaren sein, dass das Risiko ausschließlich von den jeweiligen Teilnehmern getragen wird.
Quellen: focus.de, smava.de, bafin.de