Wechsel zur GKV: Fast jeder Zweite empfindet private Krankenversicherung als zu teuer

Wer sich aktuell in einer privaten Krankenversicherung befindet und der Meinung ist, dass die Kosten dort einfach zu hoch sind, der steht damit nicht alleine dar. So hat die Stiftung Warentest vor kurzem in einer repräsentativen Umfrage mit rund 2.300 Personen herausgefunden, dass derzeit fast jeder Zweite die private Versicherung als zu teuer empfindet.
Laut der Umfrage gehen sogar rund zwei Drittel der Befragten davon aus, dass sie die Beiträge in naher Zukunft nicht mehr bezahlen können. Doch klappt ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse so einfach?
Grundsätzlich ist der Wechsel in die gesetzliche Versicherung möglich, in den meisten Fällen jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Zu diesem Thema berichten übrigens auch die Kollegen der Zeitschrift Finanztest in der September-Ausgabe. Am einfachsten dürft der Wechsel von der privaten zu der gesetzliche Krankenkasse für alle die sein, die das 55. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Allerdings wird dazu ein bestehendes festes Arbeitsverhältnis vorausgesetzt. Hier greift auch die sogenannte Versicherungspflichtgrenze. Wer also weniger als 50.850 Euro im Jahr verdient, für den gilt eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Wer auf Grund von unvorhersehbaren Ereignissen arbeitslos wird und daher Arbeitslosengeld 1 bezieht, erfüllt ebenfalls die Voraussetzungen für die gesetzliche Krankenversicherung. Diese Regelung greift hingegen nicht bei Hartz IV-Empfängern, falls ein direkter Abfall in Hartz IV vorliegt. Ebenfalls zu beachten ist, dass für alle diejenigen, die sich von der Versicherungspflichtgrenze haben befreien lassen, definitiv kein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung mehr möglich ist. Gleiches gilt für alle Versicherungsnehmer, die bereits über 55 Jahre alt sind.
Hier gibt es nur wenig Möglichkeiten, den Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung vorzunehmen. So ist ein Wechsel zum Beispiel dann noch möglich, wenn der privat Versicherte innerhalb der letzten fünf Jahre zumindest kurz bei einer gesetzlichen Versicherung war. Wer einen Wechsel von einer privaten zu einer gesetzlichen Kasse vornehmen möchte, sollte sich also in jedem Fall schon im Vorfeld ausführlich über seine Möglichkeiten und die damit verbundenen Kosten informieren.
Quellen: finanziert.org, pkv-kompass.de, fokus.de