Tagesgeldzinsen 2011 im Abwärtstrend, Konto-Hopping im Aufwind
Tagesgeld- Konten haben sich zu einem beliebten Finanzprodukt in Deutschland entwickelt. Die akzeptablen Zinsen mit gleichzeitiger freier Verfügbarkeit des Anlagebetrages sind für viele Kunden eine gute Zwischenlösung. Doch der Trend ist dennoch negativ.
Die Commerzbank, das zweit- größtes Kreditinstitut in Deutschland, hat im Februar diesen Jahres die Tagesgeld- Zinsen nach unten angepasst, und bietet nunmehr nur noch ein Prozent auf Anlagebeträge über fünftausend Euro, darunter lediglich noch 0,5 Prozent. Alle anderen Rahmenbedingungen bleiben erhalten, so auch werden die fünfzig Euro für Neukunden weiter gezahlt. Diese profitieren dann aber nur noch vom kostenlosen Girokonto und der guten Infrastruktur der Bank.
Bereits seit dem Sommer letzten Jahres sind einige Anbieter von ihren vormals höheren Zinssätzen beim Tagesgeld abgerückt. Eine ähnliche Zäsur wie die aktuelle Commerzbank-Korrektur fand schon im Herbst bei der Postbank statt. Die hatte noch im Mai 2010 den Höchstsatz von drei Prozent Zinsen für das Tagesgeld im Angebot. Heute bieten nur noch wenige Banken in dieser Sparte einen Zinssatz um die zwei Prozent. Der Trend könnte weiter nach unten gehen, wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins erhöht.
In der Masse bewegen sich die Tagesgeldzinsen nunmehr um ein Prozent und liegen damit weit unter der aktuellen Inflationsrate. Die allerdings befindet sich auf steigendem Kurs. Falls sie im ersten Quartal die 2- Prozent- Hürde überspringt, wird das Finanzprodukt Tagesgeld immer unattraktiver. Dann sind nicht einmal die wenigen verbliebenen Anbieter mit Tagesgeldzinsen um die zwei Prozent eine wirkliche Alternative. Allerdings bleiben dem Anleger in der gegenwärtig unübersichtlichen Zinssituation kaum andere Möglichkeiten, um sein Geld flexibel zu halten.