Steuern sparen durch Heiraten – Nicht mehr in allen Fällen

Bislang konnten sich Paare durch eine Heirat meist auch über eine Steuerersparnis freuen – doch mittlerweile gilt der Grundsatz „Heiraten spart Steuern“ bei weitem nicht mehr in allen Fällen. So kann es ebenso dazu kommen, dass die Steuerlast durch eine Heirat sogar noch erhöht wird.
Besonders dann, wenn beide Partner vor der Heirat gleich viel verdienen, profitieren sie nach der Hochzeit nicht wirklich von einer geringeren Steuerlast. Sollte die Höhe des Verdienstes jedoch weiter auseinander liegen, rechnet sich der sogenannte Splittingarif.
Hier gilt: je größer der Verdienst-Unterschied beider Partner, desto höher die Steuerersparnis. Die Online-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest bietet hier ein passendes Beispiel. Verdient ein Ehepartner pro Jahr 66.000 Euro (66 Prozent), und der andere 34.000 Euro (34 Prozent), können sich beide durch den Splittingtarif über knapp 780 Euro mehr pro Jahr freuen. Diese Steuerersparnis steigt sogar auf etwa 2.500 Euro, falls ein Partner alleine 80 Prozent des gemeinsamen Einkommens versteuert.
Um von dem Splittingtarif profitieren zu können, müssen die Ehepartner in der Steuererklärung für das Hochzeitsjahr zum einen die neue gemeinsame Adresse angeben und den Punkt „Zusammenveranlagung“ markieren. Das reicht in den meisten Fällen schon aus, um von einer Steuerersparnis von mehreren hunderten Euro profitieren zu können. War einer der Partner vorher Alleinerziehend, sollte man beachten, dass der Steuervorteil von etwa 1.300 Euro durch die Heirat entfällt.
Sollte die Ehe jedoch in die Brüche gehen, gilt der Anspruch auf die Steuervorteile durch den Splittingtarif nur für das letzte Ehejahr. Sollte einer der ehemaligen Ehepartner den anderen durch ein Unterhaltsgeld finanziell unterstützen müssen, so kann dieser bis zu 13.800 Euro im Jahr als Sonderausgabe steuerlich absetzen. Ebenso sollte man sich vor, als auch nach einer Ehe mit seinem Steuerberater zusammensetzen, um mögliche Steuervorteile ausführlich durch zu sprechen und sich Tipps für eine höhere Steuerersparnis einholen.
Quellen: stern.de, faz.net, finanztest.de