Schulden bei der Krankenkasse – Beitragsrückstände steigen weiter an
Immer mehr Menschen, die über die gesetzliche Krankenversicherung versichert sind, können die Beiträge nicht mehr bezahlen. So haben sich die Schulden der Pflichtversicherten bei den verschiedenen Versicherern mittlerweile auf rund 1,6 Milliarden Euro erhöht.
Durch die im Jahre 2007 eingeführte Krankenversicherungspflicht sind laut dem Statistischen Bundesamt aktuell nur noch rund 135.000 Deutsche ohne Versicherung. Grundsätzlich klingt das nicht schlecht, doch birgt die Pflicht zu einem Abschluss einer Krankenversicherung auch einen großen Nachteil, denn immer mehr Menschen, die über die gesetzliche Krankenversicherung versichert sind, können die Beiträge nicht mehr bezahlen. So haben sich die Schulden der Pflichtversicherten bei den verschiedenen Versicherern mittlerweile auf rund 1,6 Milliarden Euro erhöht.
Viele dieser Schuldner sind ehemalige Selbstständige, die aus verschiedensten Gründen in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren mussten. Doch neben den Privatschuldnern geraten auch immer mehr Unternehmen in Zahlungsrückstand, da sie die Beiträge auf Grund der schlechten Wirtschaftslage einfach nicht mehr bezahlen können. Durch diese Zahlungsrückstände geraten dementsprechend auch immer mehr Versicherer in eine missliche Lage, denn auf Grund der gesetzlichen Versicherungspflicht dürfen sie den Schuldnern nicht kündigen.
Zwar können die Versicherer die Leistungen zurückschrauben und sogar aussetzen, doch bei akuten Krankheiten, Schmerzen oder Geburten sind sie auch weiterhin in der Pflicht. Doch da viele Pflichtversicherte auch diese Leistungen nicht mehr bezahlen können, steigen die finanziellen Probleme der Versicherer. Denn auch wenn diese ab dem zweiten Monat des Zahlungsrückstandes Säumniszuschläge von bis zu fünf Prozent erheben – solange diese nicht beglichen werden wachsen natürlich dementsprechend die Probleme bei den gesetzlichen Krankenkassen.
Laut der CDU müssen viele der Versicherer die Schuld für diese Misere zuerst bei sich selbst suchen, denn nach der Aussage des gesundheitspolitischen Sprechers der Bundestagsfraktion sind die Mindestbeiträge viel zu hoch angesetzt worden. Gleiches gilt im Übrigen auch für die privaten Versicherungsunternehmen. Auch hier kommt es in letzter Zeit immer wieder zu Zahlungsrückständen. Es bleibt vorerst jedoch abzuwarten, ob die Krankenkassen durch weitere Beitragserhöhungen versuchen werden die Rückstände auszugleichen.
Quellen: focus.de, pkvinfo.de, managermagazin.de